Wie funktioniert PKV

Selbstbeteiligung in der privaten Krankenversicherung

Wie wirkt sich die Selbstbeteiligung in der PKV auf Ihren Beitrag aus -und wann lohnt sich eine höhere Selbstbeteiligung wirklich?
Die Selbstbeteiligung ist einer der wichtigsten Stellhebel, um die Höhe Ihrer PKV-Beiträge zu beeinflussen. Sie legt fest, welchen Anteil Ihrer jährlichen Gesundheitskosten Sie selbst tragen – und wirkt sich direkt auf die monatliche Prämie aus. Doch wie hoch sollte die Selbstbeteiligung sein, damit sie finanziell sinnvoll ist? Auf dieser Seite erfahren Sie transparent, welche Modelle es gibt, welche Vor- und Nachteile unterschiedliche Stufen haben und wie Sie die für Ihre Lebenssituation optimale Lösung finden. Mit unserem interaktiven Rechner sehen Sie sofort, wie sich verschiedene Selbstbeteiligungen auf Ihre Gesamtkosten auswirken.

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Funktion der Selbstbeteiligung

Was bedeutet Selbstbeteiligung in der PKV?

Die Selbstbeteiligung (SB) in der privaten Krankenversicherung ist der Betrag, den Sie pro Jahr selbst tragen, bevor Ihre PKV Leistungen erstattet. Sie reduziert den monatlichen Beitrag, indem Sie einen Teil der Kosten im Krankheitsfall selbst übernehmen. Der Mechanismus ist einfach: Je höher Ihre gewählte Selbstbeteiligung, desto niedriger in der Regel Ihr Versicherungsbeitrag – und umgekehrt.

Wirkprinzip: Die Selbstbeteiligung wird einmal pro Versicherungsjahr berechnet. Erreichen oder überschreiten Ihre angefallenen Krankheitskosten diesen Betrag, übernimmt die PKV alle weiteren erstattungsfähigen Kosten zu 100 % (je nach Tarifbedingungen). Liegen Ihre Kosten darunter, tragen Sie sie vollständig selbst.

Stufen & Staffelungen: Viele Versicherer bieten feste SB-Stufen (z. B. 300 €, 600 €, 1.200 €, 2.400 € pro Jahr) an. Manche Tarife erlauben auch feinere Staffelungen oder eine flexible Anpassung nach mehreren Versicherungsjahren. Dadurch können Sie Ihre SB langfristig an Ihre Lebens- und Gesundheitssituation anpassen.

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fixe Selbstbeteiligung

Fester Euro-Betrag pro Jahr
(z.B. 300 €, 600 €, 1.200 € oder 2.400 €)

prozentuale Selbstbeteiligung

Ein bestimmter Prozentsatz der erstattungsfähigen Kosten (z.B. 20 %), meist mit einer Deckelung.

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Selbstbeteiligung je Leistungsart

Unterschiedliche SB-Beiträge je nach Kostenbereich (z.B. ambulant 300 €, stationär 0 €, Zahnersatz 500 €)

Beitragseffekt & Break-Even

Beitragseffekt und Break-even: Lohnt sich eine höhere Selbstbeteiligung?

Viele Versicherte glauben: „Je höher die Selbstbeteiligung, desto stärker sinkt mein Beitrag.“ – Doch in dieser Pauschalität ist das ein Trugschluss. In der Realität verläuft die Beitragsreduktion nicht linear. Ab einer bestimmten Höhe spart man nur noch wenige Euro im Monat, trägt aber ein deutlich größeres Risiko im Krankheitsfall.
Der entscheidende Punkt ist daher der Break-even: Ab welchem Krankheitsaufwand pro Jahr lohnt sich Ihre Selbstbeteiligung tatsächlich noch – und wann zahlen Sie am Ende mehr, als Sie sparen?
Eine kluge Entscheidung erfordert daher nicht nur den Blick auf den Monatsbeitrag, sondern auch die Frage: „Wie viel zahle ich insgesamt, wenn ich krank werde?“ – Genau hier setzt die Break-even-Betrachtung an.

Angaben ohne Gewähr für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität. Nutzung auf eigene Gefahr. Keine rechtliche, steuerliche oder medizinische Beratung.

📉️

nicht-linearer Beitragseffekt

Ab 1.200 € Selbstbeteiligung sinken die Beiträge oft nur noch geringfügig, während Ihr Risiko stark steigt.

⚖️

Break-even berechnen

Stellen Sie Beitragseinsparungen und potenzielle Eigeleistungen im Krankheitsfall gegenüber, um die echte Ersparnis zu errechen.

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unser Expertentipp

Optimal ist meist eine moderate Selbstbeteiligung (z. B. 600 bis 1.200 €), die spürbar Beiträge reduziert, aber nicht zur Kostenfalle wird.

erwartete Jahreskosten (in €)

0 250 500 1.000 2.000 5.000

Selbstbeteiligung (in €)

0 300 600 1.200 2.000 3.000

Selbstbeteiligung & Beitragsrückerstattung

Selbstbeteiligung & Beitragsrückerstattung im Zusammenspiel

Neben der Selbstbeteiligung setzen viele private Krankenversicherer auf Beitragsrückerstattungen (BRE), um gesundheitsbewusstes Verhalten zu belohnen. Wer im Versicherungsjahr keine oder nur sehr wenige Rechnungen einreicht, erhält am Jahresende Teile seiner gezahlten Beiträge zurück.
Damit entsteht ein interessanter Mix: Die Höhe der Selbstbeteiligung beeinflusst nicht nur den Beitrag, sondern auch die Chancen, in den Genuss einer Rückerstattung zu kommen.
Voraussetzung: In der Regel darf ein Versicherter keine oder nur sehr wenige Rechnungen einreichen. Schon eine einzige eingereichte Arztrechnung kann den Anspruch auf BRE zunichtemachen.
Höhe: Üblich sind 1 bis 6 Monatsbeiträge pro Jahr-je nach Versicherer und Tarif.
Varianten: Garantierte Beitragsrückerstattung: unabhängig vom Einreichen von Rechnungen.
Erfolgsabhängige Beitragsrückerstattung: abhängig vom wirtschaftlichen Ergebnis des Versicherers. Kominationsmodelle: Fixer Anteil garantiert, zusätzlicher Anteil erfolgsabhängig.

Angaben ohne Gewähr für die Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität. Nutzung auf eigene Gefahr. Keine rechtliche, steuerliche oder medizinische Beratung.

📉️

hohe Selbstbeteiligung: höhere Chancen auf BRE

Je höher die Selbstbeteiligung, desto wahrscheinlicher tragen Sie kleinere Kosten selbst. Das kann positiv sein - solange die jährlichen Kosten unterhalb der Selbstbeteiligung bleiben, wird keine Rechnung eingereicht und Sie behalten die Chance auf Beitragsrückerstattung.

📉️

niedrige Selbstbeteiligung: häufigere Einreichungen

Bei niedriger Selbstbeteiligung reicht man häufiger Rechnungen ein, weil schon kleinere Kosen vom Versicherer getragen werden. Das erhöht zwar den Komfort, verringert aber die Chance auf eine Beitragsrückerstattung.

💡️

kombinierter Effekt

Wer gesund bleibt und wenig Leistungen benötigt, profitiert besonders:
Niedriger Beitrag durch die Selbstbeteiligung + Beitragsrückerstattung = deutlich geringere effektive Kosten.
Wer regelmäßig höhere Kosten hat, sollte die BRE nicht überbewerten, das sie meist entfällt. Hier ist die individuell passende SB-Stufe als wichtiger zu bewerten.

erwartete Jahreskosten (in €)

0 250 500 1.000 2.000 5.000

Selbstbeteiligung (in €)

0 300 600 1.200 2.000 3.000

Beitragsrückerstattung (Monate)

0 1 2 3 4 6

Praxis Szenarien

Selbstbeteiligung im Praxis-Szenario

Wie wirkt sich die Wahl der Selbstbeteiligung und eine mögliche Beitragsrückerstattung in der Praxis aus?
Anhang von fünf Profilen zeigen wir Ihnen beispielhaft, wie sich die jährlichen Gesamtkosten in unterschiedlichen Situationen entwickeln können.

👩🏻️

junge Angestellte - gesund und ohne Rechnungen

Alter: 28 Jahre, Berufseinsteigerin
Selbstbeteiligung: 1.200 €
Jahreskosten: 0 € (keine Arztbesuche eingereicht)
Beitragsrückerstattung: 3 Monatsbeiträge (genutzt, weil keine Rechnungen eingereicht)
Ergebnis: Trotz hoher Selbstbeteiligung bleibt sie "im Plus", da die Beitragsrückerstattung die Beiträge spürbar reduziert .
Kerngedanke: Ideal, wenn man jung & gesund ist und selten Arztkosten hat.

👨️

Familienvater - regelmäßige Vorsorge, moderate Kosten

Alter: 42 Jahre, verheiratet, 2 Kinder
Selbstbeteiligung: 600 €
Jahreskosten: ca. 500 € (Kinderarzt, Vorsorgeuntersuchungen, Zahnarzt)
Beitragsrückerstattung: 2 Monatsbeiträge (nicht nutzbar, weil Rechnungen eingereicht werden müssen)
Ergebnis: Eigenanteil durch Selbstbeteiligung fällt an, Beitragsrückerstattung verfällt - dennoch mit moderaten Beiträgen im guten Bereich.
Kerngedanke: Bei regelmäßigen, aber kalkulierbaren Kosten, sollte die Selbstbeteiligung nicht zu hoch gewählt werden.

📊

Selbstständiger - unvorhersehbare Belastung

Alter: 35 Jahre, freiberuflicher Grafikdesigner
Selbstbeteiligung: 2.000 €
Jahreskosten: 2.500 € (Kieferorthopädie, mehrere Facharzttermine)
Beitragsrückerstattung: 1 Monatsbeitrag (nicht nutzbar, weil Rechnungen eingereicht werden müssen)
Ergebnis: Gesamtkosten steigen deutlich, da sie oberhalb der Selbstbeteiligung liegen - der niedrigere Beitrag kann das nicht vollständig auffangen.
Kerngedanke: Hohe Selbstbeteiligung lohnt sich nur, wenn man wirklich selten Kosten einreichen muss.

👴️

älterer Angestellter - chronische Erkrankung

Alter: 55 Jahre, Diabetes Typ 2
Selbstbeteiligung: 300 €
Jahreskosten: 4.000 € (regelmäßig Medikamente, Facharztbesuche)
Beitragsrückerstattung: 0 Monatsbeiträge (nicht erreichbar, da jedes Jahr Rechnungen eingereicht werden müssen)
Ergebnis: Die niedrige Selbstbeteiligung schützt vor großen Eigenanteilen - Gesamtkosten bleiben kalkulierbar.
Kerngedanke: Bei chronischen Erkrankungen lohnt eine niedrige Selbstbeteiligung, da Rechnungen ohnehin jedes Jahr eingereicht werden.

👩🏻️

Sportlerin - jung, aber unfallbedingt hoher Aufwand

Alter: 32 Jahre, spotlich aktiv
Selbstbeteiligung: 1.200 €
Jahreskosten: 5.000 € (Unfall + Reha)
Beitragsrückerstattung: 3 Monatsbeiträge (nicht nutzbar, Rechnungen müssen  eingereicht werden)
Ergebnis: Trotz niedrigem Beitrag frisst der Eigenanteil die Ersparnis auf - er liegt klar oberhalb des Break-Even-Points.
Kerngedanke: Unerwartete Großereignisse machen die Wahl einer sehr hohen Selbstbeteiligung riskanter.

🤰️

Schwangere - planbare Mehrkosten

Alter: 30 Jahre, angestellte Lehrerin
Selbstbeteiligung: 600 €
Jahreskosten: 3.000 € (Schwangerschaftsvorsorge, Pränataldiagnostik, Wunschlklinik)
Beitragsrückerstattung: 0 Monatsbeiträge (nicht nutzbar, Rechnungen müssen eingereicht werden)
Ergebnis: Durch die planbaren Zusatzkosten (z.B. 3D-Ultraschall, Wunschklinik) liegt sie oberhalb der Selbstbeteiligung - die Gesamtkosten steigen, bleiben aber dank moderater Selbstbeteiligung kalkulierbar.
Kerngedanke: In Phasen mit vorhersehbar höheren Kosten lohnt es, die Selbstbeteiligung bewusst niedriger zu wählen.

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Hohe Selbstbeteiligung & trotzdem teure Monate?

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Ich prüfe Ihre individuellen Effektivkosten: Beitrag ↓ vs. Zuzahlung ↑ - gemeinsam finden wir den passenden Tarif für Ihr ganz persönliches Nutzungsszenario. Klicken reicht!
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10 Fragen

10 Fragen zur Selbstbeteiligung in der privaten Krankenversicherung

Die Selbstbeteiligung ist einer der stärksten Hebel, um Beitrag und Eigenanteil in der PKV auszutarieren. Gleichzeitig gibt es zahlreiche Detailfragen: Gilt die Selbstbeteiligung für alle Bereiche gleich? Was passiert bei Tarifwechseln? ie interagieren sie mit der Beitragsrückerstattung? Das folgende FAQ beantwortet die wichtigsten - oft missverstandenen - Punkte kompakt und praxisorientiert.

Wie genau wird die Selbstbeteiligung verrechnet?

Gilt die Selbstbeteiligung für alle Leistungsbereiche gleich – ambulant, stationär, Zahn?

Zählen Vorsorgeleistungen und Impfungen auf die Selbstbeteiligung?

Was passiert bei unterjährigem Einstieg, Wechsel oder Kündigung?

Wie spielen Selbstbeteiligung und Beitragsrückerstattung zusammen?

Warum sinkt der Beitrag bei höherer Selbstbeteiligung nicht linear?

Kann ich meine Selbstbeteiligung später ändern? Brauche ich eine Gesundheitsprüfung?

Wie wirkt sich die Selbstbeteiligung bei Familienverträgen aus?

Welche steuerlichen Auswirkungen hat die Selbstbeteiligung?

Wie greifen Selbstbeteiligung, Wartezeiten und Leistungsstaffeln ineinander?

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Was mich als Makler unverzichtbar macht

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Hilfe bei der Voraussetzungsprüfung

Von der Prüfung aller Voraussetzungen für den Wechsel in die PKV bis zum Einreichen aller Unterlagen sind ich und mein Team Ihr verlässlicher Partner.

Langfristige Betreuung

Auch nach dem Wechsel betreuen ich meine Kund:innen in der Regel über Jahre und Jahrzehnte und helfen bei Tarifanpassungen, Problemen oder Rückfragen.

Hilfe bei der Gesundheitsprüfung

Ich unterstütze Sie dabei, Vorerkrankungen richtig anzugeben und das Risiko von Leistungskürzungen zu minimieren.

zuletzt bearbeitet

09.03.2025

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Autor: Orne Bienek - Versicherungsmakler

Orne Bienek
Versicherungsmakler